Tipps zur Anstellung von Lehrlingen mit Behinderung

Junge Menschen mit Handicap kompensieren mögliche Defizite mit Fleiss und Engagement.

Kann unser Unternehmen Lehrlinge mit Behinderung einstellen? Selbstverständlich! Unsere Empfehlungen helfen, damit die Anstellung ein Erfolg wird.

Junge Menschen mit Behinderungen wollen durch Arbeit ihren Lebensunterhalt sichern, oder zumindest dazu beitragen. Sie wollen am gesellschaftlichen Leben teilhaben, sich im Beruf verwirklichen und ein selbstbestimmtes Leben führen.

Für Unternehmen ist es nicht immer leicht, Lehrstellen oder Jobs im ersten Arbeitsmarkt anzubieten. Zum Beispiel bestehen hinsichtlich der Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit von Menschen mit einem Handicap bei vielen Arbeitgebern Zweifel. Zu Unrecht - durch die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung gewinnen Arbeitgeber hochmotivierte Mitarbeiter.

Dennoch kann die Situation für ein Unternehmen herausfordernd sein. Wenn sich Ihr Unternehmen zur Rekrutierung eines oder mehrerer Mitarbeitenden mit Behinderung entschliesst, gilt es je nach Betriebsgrösse, Art der Arbeit und personellen Kapazitäten einiges zu bedenken. Wir sagen Ihnen, welche Faktoren eine erfolgreiche Integration von Menschen mit Behinderungen in das Arbeitsumfeld begünstigen.

Empfehlungen zur Einstellung von Lehrlinge mit Behinderungen:

•    Anforderungs- und Fähigkeitsprofil müssen übereinstimmen
•    Prüfung der Anstellung über Sozialversicherungen (Praktika)
•    Beim Job-Interview Fragen zur Einschränkung im Arbeitsalltag stellen
•    Arbeitsplatz gemeinsam anschauen und mögliche Adaptierungen besprechen
•    Frühzeitige Information der Mitarbeitenden um Ängste und Unsicherheiten zu nehmen und Barrieren im Kopf abzubauen
•    Neugier am neuen Mitarbeiter wecken
•    Angemessene Wertschätzung, Verständnis, Geduld und Offenheit
•    Integration muss vom ganzen Unternehmen getragen werden

Allgemeine Empfehlungen:

•    Barrierefreie Arbeitsumgebung (Checklisten siehe unten)
•    Grundsatz der Nicht-Diskriminierung
•    Offene und respektvolle Unternehmens- und Kommunikationskultur
•    Vermeidung der Bevorzugung der Mitarbeitenden mit Behinderung
•    Chancengleichheit: Gleiche Aufstiegs- und Karrierechancen
•    Zusammenarbeit mit Sozialversicherungen
•    Konstruktiver Umgang mit Vielfalt, Wertschätzung der Andersartigkeit
•    Geld- und Zeitressourcen einplanen


Text:  Simon Müller, Michael Ferreira 06/2016

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